Klimatransparenter Wahlkampf

Klima! Transparent! Grün!

Als Grüne stehen wir für eine konsequente Klimaschutzpolitik - von Kohleausstieg bis 2030, Ausbau von Wind und Solar und klimafreundlichere Produkte, die für alle bezahlbar sind. Dafür sehen wir uns in der globalen Verantwortung, das gilt auch in Sachen Wahlkampf. Daher haben wir uns entschieden, von Anfang an möglichst viele Emissionen zu vermeiden, die schwer vermeidbaren Emissionen zu kompensieren und unseren Wahlkampf insgesamt klimatransparent zu gestalten.

Als Neuköllner Grüne haben wir daher einige Schritte unternommen, um unseren Wahlkampf möglichst klima- und umweltfreundlich umzusetzen:

Das haben wir bisher erreicht:

  • Wir haben nur rund 20% der Wahlplakate im Vergleich zu unseren politischen Mitbewerbern gehängt.
  • Auf unnötige Give-Aways (wie etwa Plastik-Kugelschreiber) haben wir komplett verzichtet.
  • Unsere Printprodukte stammen größtenteils von einer Druckerei, die klimaneutral produziert.
  • Bei allen Printmaterialien haben wir darauf geachtet, dass unsere Produkte aus Altpapier bestehen und recycelbar sind.
  • Wir haben dieses Jahr damit angefangen, mit QR-Codes statt Printprodukten zu arbeiten.
  • Die allermeisten Touren - ob beim Plakate hängen, oder für Wahlkampfaktionen und -stände - haben wir mit dem Lastenrad gemacht.

Nichtsdestotrotz sind auch Emissionen bei uns entstanden. Diese haben wir über die ganze Zeit des Wahlkampfs regelmäßig überprüft und transparent gemacht.
 

Die Emissionsposten im Einzelnen:

Der Papierkram

Wir haben über Monate hinweg an Bahnhöfen, Plätzen und Straßen gestanden sowie an Haustüren geklopft, um auf uns aufmerksam zu machen und unsere grünen Themen zu verbreiten. Dafür haben wir jede Menge Material unter die Leute gebracht!

Insgesamt haben wir für den Wahlkampf mehrere tausend Flyer, Broschüren, Postkarten und Zettel drucken lassen. Dafür haben wir die ökologische Druckerei "LIEBLINGSDRUCKER“ (http://lieblingsdrucker.de/) beauftragt, welche ihre Emissionen bereits voll ausgleicht und als „klimaneutrales Unternehmen“ zertifiziert ist. Außerdem ist alles auf Recyclingpapier gedruckt. Zudem haben wir dieses Jahr extra Sticker und Plakate mit einem QR Code produziert, welcher direkt auf die Seite unseres Wahlprogramms führt und somit gedrucktes Material erspart.

Anfallende CO2-Emissionen: ca. 2.331 kgCO2  

(jeweils pro Produkt: Postkarten = ca. 80,4 kgCO2*; Flyer = ca. 871,6 kgCO2*; Wahlprogramm = 247,7 kgCO2*; Stachel = 1.131,3 kgCO2**)

(*komplett ausgeglichen durch Druckerei / ** nicht kompensiert durch die Druckerei)

Die Plakate

Sie sind (fast) überall zu sehen und die klarsten Anzeichen dafür, dass der Wahlkampf beginnt. Trotz Digitalisierung sagen viele Expert*innen noch immer, dass klassische Plakate besonders wichtig sind, um sichtbar zu werden. Als Grüne setzen wir traditionell auf weniger Kopf-Plakate, um mehr inhaltliche Botschaften zu senden – auch wenn das bei so vielen Personenwahlen dieses Jahr (Bundestag, Abgeordnetenhaus, Rotes Rathaus & Bezirksverordnetenversammlung) schwerfiel. Wir haben insgesamt 1.110 Plakate produziert. Pro Direktkandidat*in im Neuköllner Norden haben wir 70 Kopfplakate produzieren lassen, und in den Wahlkreisen zwischen 120 und 240 Plakaten insgesamt gehängt – somit nur einen Bruchteil im Vergleich zu anderen Parteien.

Die Plakate werden von "Vordermann" aus Vollkarton (mit einer dünnen PE-Beschichtung) hergestellt und können im Altpapier recycelt werden. Für die Kabelbinder aus Plastik haben wir leider noch keine gute Alternative gefunden. Unsere Experimente mit Schnüren (z.B. aus Hanffasern) waren nicht sehr erfolgreich. Die Kabelbinder machen jedoch nur einen sehr geringen Teil (0.3%) der Materialemissionen aus.

Anfallende CO2-Emissionen: ca. 241,6 kgCO2 (Plakate) und ca. 8,7 kgCO2 (Kabelbinder)

(nicht kompensiert durch die Druckerei und wird daher von uns kompensiert)

Unsere Give-Aways

Auch wenn wir auf Inhalte statt Geschenke setzen, wissen wir: Viele Menschen freuen sich über sogenannte „Give-Aways“. Da diese aber z.T. viel Müll und Plastik produzieren, haben wir unsere Give-Aways dieses Jahr extrem reduziert. Unsere Give-Aways machen dementsprechend nur etwa 0,8% der Materialemissionen aus. Wir haben zwei Produkte bestellt, die wir als sinnvoll erachten: Wir haben Blumensamen in Recyclingpapiertütchen verschenkt, womit man lokal den Bienen helfen und die Biodiversität in unserer Stadt unterstützen kann. Außerdem haben wir Sticker produziert mit unseren Grünen Botschaften. Dabei ist uns besonders wichtig, wirklich alle „Goodies“ zu verteilen, damit keine Produktion umsonst ist!

Anfallende CO2-Emissionen: ca. 21,6 kgCO2 (nicht kompensiert durch die Druckerei und wird daher von uns kompensiert)

Unterwegs

Verkehr ist in Berlin für ¼ der CO2-Emissionen verantwortlich. Bei uns nicht! Wir haben mehrere Lastenräder im Kreisverband, die im Wahlkampf fast täglich im Einsatz waren. Drei unserer Lastenräder haben einen Elektroantrieb, die in der Geschäftsstelle mit 100 Prozent Ökostrom geladen werden. Lediglich im Süden Neuköllns helfen einzelne Mitglieder mal mit dem Privatauto aus, wenn z.B. ein Stand sehr schwer mit dem ÖPNV erreichbar ist oder besonders viel Material transportiert werden muss. Beim Aufhängen der Plakate waren wir größtenteils mit (Lasten-)Rädern unterwegs. Zusätzlich hatten wir fünf private Autos und einen Elektrotransporter im Einsatz. Ansonsten waren wir bei allen weiteren Aktionen mit dem Rad, zu Fuß oder dem ÖPNV unterwegs. Insgesamt haben wir nur 10,1 kg CO2  Emissionen im Bereich Mobilität produziert, das entspricht etwa 0,4% der gesamten Emissionen des Neuköllner Wahlkampfs.

Anfallende CO2-Emissionen: 10,1 kgCO2 (wird von uns kompensiert)

Digital erreichbar und vernetzt

Die Digitalisierung unserer Gesellschaft hat viele Vorteile, aber auch einen immensen CO2-Fußabdruck. Das wissen wir, weswegen wir bei unseren Videokonferenzen häufig auf unnötige Bildübertragungen verzichten: denn wer das Video bei online Konferenzen auslässt, spart im Durchschnitt 96% der CO2 Emissionen! Insgesamt haben wir für unsere wahlkampfbezogenen Konferenzen nur etwa 20,8 kg CO2 Emissionen produziert, was etwa 0.8% der gesamten Emissionen des Neuköllner Wahlkampfs ausmacht. 

Anfallende CO2-Emissionen: 20,8 kgCO2 (wird von uns kompensiert)
 

Unser kleiner Beitrag: lokale Kompensation mit der Berliner Stadtbaumkampagne

Wir haben insgesamt 20,8 kg CO2 Emissionen für Digitales, 10,1 kg CO2 Emissionen für Mobilität und 2594,1 kg CO2 Emissionen für Materialien - wie Wahlplakate, Papierkrams sowie für die Give-Aways produziert. Obwohl der Materialposten zum großen Teil bereits durch unsere Druckerei ausgeglichen wird und die anderen Emissionen (Digitales und Mobilität) im Vergleich kaum ins Gewicht fallen, haben wir uns dafür entschieden, die übrigen Emissionen auszugleichen. Dafür haben wir in die Kampagne „Berliner Stadtbaum“ investiert.
 

Unsere Berechnungsgrundlagen:

Wir haben uns als Team „klimatransparenter Wahlkampf“ wochenlang intensiv damit beschäftigt, unsere Emissionen im Wahlkampf zu monitoren und Empfehlungen auszusprechen, wo wir noch Emissionen einsparen können. Dabei haben wir festgestellt: es ist gar nicht so einfach jeden Posten korrekt zu berechnen, denn die Schätzung von CO2 Emissionen ist im Detail sehr komplex. Wir haben uns dafür entschieden, Durchschnittswerte relevanter Quellen als Grundlage für unsere Berechnungen zu nehmen. Bei der Berechnung sind wir sehr sorgfältig vorgegangen und haben für jeden einzelnen Posten die entsprechende Emission berechnet und aufgelistet.