Unsere Vision: Mit Kiezblocks möchten wir den öffentlichen Raum in unserer Stadt neu und gerecht verteilen! Gemeinsam mit Euch wollen wir die Kieze so umgestalten, dass sie lebenswerter werden und
es mehr Platz für Menschen gibt. Das Bild zeigt eine beispielhafte Gestaltung der Kreuzung an der Hobrechtbrücke.
Diese Visualisierung entstand in Zusammenarbeit mit der Neuköllner Künstlerin Helena Hernández.

Kiezblocks

Die Idee von “Kiezblocks” steht für eine Neuaufteilung des öffentlichen Raums und antwortet damit auf eine der zentralen Gerechtigkeitsfrage unserer Zeit.

Denn: Unsere Kieze sollen auf engstem Raum Platz für Wohnen, Arbeit und Freizeitgestaltung, für Gastronomie, Spielplätze, Gewerbe und Grünflächen bieten.

Dieser Anspruch ist enorm und  die Nutzungskonflikte sind groß. Bisher wird aber der größte Teil des öffentlichen Raums durch Autos eingenommen, Straßen und Parkplätze haben oft fast automatisch Vorrang und beschränken damit natürlich auch den Raum für all die anderen Nutzungsmöglichkeiten. Dies gilt im Besonderen für den Norden unseres Bezirks, der durch dicht bebaute und in hohem Maße versiegelte Wohnviertel mit wenig Grünflächen bestimmt ist.Gerade dort wollen wir im direkten Wohnumfeld Orte für Begegnung, Erholung, Spielraum und mehr Grün schaffen. Und das alles kombiniert mit klimafreundlicher Mobilität.

Erfolgsversprechend dafür: Kiezblocks, die den Auto-Durchgangsverkehr aus den Wohngebieten heraus nehmen, womit mehr Platz für Rad- und Fußverkehr, und andere Nutzungen entsteht.

Dem Prinzip der Kiezblocks folgend wollen wir diese Wohnviertel umgestalten. Die Straßen sollen vom Stauraum für Autos zu einem Raum mit hoher Lebensqualität für alle Anwohner*innen werden. Kiezblocks sind Teil der Verkehrswende.

Was ist ein Kiezblock?

Im Kern besteht die Idee der Kiezblocks darin, den Durchgangsverkehr aus den Wohngebieten komplett herauszunehmen und auf die Hauptstraßen umzuleiten. Mit dieser Reduzierung des Autoverkehrs im Kiez steigt natürlich die Attraktivität für den Rad- und Fußverkehr. Das kann mit einfachen Maßnahmen umgesetzt werden: modale Filter, Diagonalsperren oder Einbahnstraßen  sorgen dafür, ein Durchqueren des Kiezes mit dem Auto zu verhindern während Anwohner*innen, Rettungsfahrzeuge, Müllabfuhr, etc. ihr Ziel weiterhin erreichen.

Indem zentrale Plätze und einzelne Straße komplett autofrei werden, entsteht - zusammen mit der gleichzeitigen Umwandlung von Parkplätzen – neuer Raum für Aufenthalts- und Sitzgelegenheiten, kleine Grünflächen oder Spiel- und Sportanlagen. Die genaue Ausgestaltung erfolgt in jedem Kiez individuell unter Beteiligung der Anwohner*innen.
 

Was sind die Vorteile von Kiezblocks?

Die wichtigsten Vorteile von Kiezblocks sind:

  • Der Autoverkehr in den Wohnquartieren wird durch den Wegfall des Durchgangsverkehrs spürbar reduziert. So entsteht weniger Lärm- und Luftverschmutzung.

  • Es wird sicherer und attraktiver zu Fuß oder mit dem Rad durch die Kieze unterwegs zu sein.

  • Mittelfristig wird so der Umweltverbund aus ÖPNV, Fuß- und Radverkehr gestärkt und der Autoverkehr in der ganzen Stadt reduziert. Das hilft gerade denjenigen , die weiter auf das Auto angewiesen sind, um schneller ans Ziel zu kommen.

  • Durch die Umwandlung von Straßenflächen entstehen neue Plätze und Flächen, die für neue Nutzungen zur Verfügung stehen, bspw. als nichtkommerzieller Begegnungs- und Aufenthaltsort oder um zusätzliches Grün zu schaffen.

Was haben wir bisher schon erreicht?

Die grüne Fraktion hat schon im August 2020 einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht, um in Neukölln einen ersten Kiezblock zu schaffen. Trotz intensiver Diskussionen und dem Druck der Initiativen konnten wir erst im April 2021 die Mehrheit für einen Beschluss im Ausschuss erreichen.
 Der im Verkehrsausschuss beschlossene Antrag sieht jetzt vor, in einem ersten Schritt drei Kiezblocks im Schiller-, Reuter- und Rixdorfer Kiez einzurichten. Dabei soll, wie oben beschrieben, der Durchgangsverkehr aus den Kiezen herausgeleitet werden, um Platz für Leben auf der Straße zu schaffen. In einer der nächsten Bezirksverordnetenversammlungen soll der Antrag dann endgültig beschlossen worden.

Für den Rixdorfer Kiez wird das von der Initiative „Mehr Kiez für Rixdorf“ vorgelegte Konzept (http://mehr-kiez-rixdorf.de/vorschlag-zur-verkehrsberuhigung/) berücksichtigt. Zudem sind erste zügige Maßnahmen zu prüfen, die an die bisherigen Maßnahmen anknüpfen. So haben wir uns lange für die Schließung der Rixdorfer Schnalle zwischen Karl-Marx-Platz und Richardplatz eingesetzt, die in diesem Frühjahr endlich erfolgen soll.

Doch für uns Grüne ist klar: Dies kann nur der Anfang sein! Und wir werden, damit es vorangeht, auch weiter eng mit den Initiativen zusammen arbeiten.

Was wollen wir erreichen?

Es soll vor allem schneller gehen und noch viel mehr verändern: Einzelne Plätze und Straßen sollen zu komplett autofreien Orten der Begegnung werden. Geht es nach uns, so beginnen wir zügig nach der Wahl mit der Umsetzung der Kiezblocks im Rixdorfer, Reuter-, Schillerkiez. Dabei arbeiten wir mit den Initiativen zusammen, die hier schon für Kiezblocks aktiv sind. Schrittweise wollen wir das Konzept auf weitere Kieze ausweiten und so den Durchgangsverkehr insbesondere aus den dichtbesiedelten Wohnquartieren mit wenig Freiräumen holen.

Wo gibt es mehr Informationen zu Kiezblocks und den Initiativen?

Für den Rixdorfer Kiez liegt bereits ein konkreter Vorschlag der Initiative „Mehr Kiez für Rixdorf“ vor. Mehr zum Vorschlag und zur Ini findet ihr hier.

Mehr Informationen zum Thema Kiezblocks und wer sich in Berlin dafür engagiert, findet ihr hier.
Dort sind auch die beiden Gruppen für den Reuterkiez und den Schillerkiez vertreten.