Richtig für Neukölln: Volksentscheid "Pro Reli" gescheitert

Der gestrige Volksentscheid zur Einführung eines Wahlpflichtfachs Religion ist doppelt gescheitert: eine Mehrheit der Berliner_innen stimmte gegen den Gesetzentwurf der Initiative Pro Reli, die zudem das erforderliche Beteiligungsquorum deutlich verfehlte. Damit bleibt es beim verpflichtenden Ethik-Unterricht von der 7. bis zu 10. Klasse, daneben ist weiterhin freiwilliger Religionsunterricht möglich.

Das ist eine gute Nachricht, besonders für Neukölln. Schüler_innen können sich gegenseitig über ihre Anschauungen und Erfahrungen infor­mieren und austauschen. So können Vorurteile abgebaut, gemeinsame Werte erkannt und ein friedlicher, toleranter Umgang miteinander eingeübt werden. Die Kirchen sind jetzt aufgefordert, ihre Kampagne gegen den Ethikunterricht zu beenden und ihn stattdessen konstruktiv mitzugestalten. Aber auch der Senat muss mehr für eine gute Ausbildung der Ethiklehrer_innen tun, die bisherigen Studienangebote reichen bei weitem nicht aus.