Termin: 11:00 Uhr

Wissmann muss weg! Straßenumbenennung zum internationalen Frauentag

Ort: Ecke Wissmannstraße/Hasenheide

Anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März benennen die Grünen Abgeordneten Anja Kofbinger und Susanna Kahlefeld in einer symbolischen Aktion die Wissmannstraße nach einer bekannten Neuköllner Ärztin in Charlotte-Wolff-Straße um.

Die Wissmannstraße im Norden Neuköllns ist nach einem Kolonialverbrecher benannt. Als Reichskommissar für Deutsch-Ostafrika 1888-1890 warf Wissmann einen Aufstand nieder und war für seine grausamen Strafexpeditionen bekannt. „Wissmannstraßen in Hannover und Stuttgart wurden bereits vor Jahren umbenannt – das ist auch in Neukölln überfällig!“, erklärt Anja Kofbinger.

Die Grüne Fraktion der Bezirksverordnetenversammlung Neukölln wird einen Antrag einbringen, der eine Umbenennung der Straße fordert. „Wir wollen aber nicht warten, bis CDU und SPD sich endlich durchgerungen haben zu handeln“, ergänzt Susanna Kahlefeld, die sich bereits vor über 10 Jahren mit diesem Thema in der BVV befasst hat. „Deshalb möchten wir Neuköllner*innen und Anwohner*innen mit einer symbolischen Umbenennungsaktion auf das Problem aufmerksam machen.“ Jedes Jahr im März soll diese Aktion mit verschiedenen Namensvorschlägen wiederholt werden – bis die Wissmannstraße umbenannt wird.

Als Auftakt benennen Anja Kofbinger und Susanna Kahlefeld die Straße am internationalen Frauentags nach einer einflussreichen, in Neukölln wirkenden Frau: Charlotte Wolff. Die bekannte Ärztin, Sexualwissenschaftlerin und lesbische Jüdin richtete in Neukölln die deutschlandweit erste Klinik für Familienplanung, Schwangerschaftsfürsorge und Verhütung ein. Hier im Kiez beriet sie vor allem Frauen der unteren Mittelschicht und der Arbeiter*innenklasse, bevor sie 1933 vor den Nazis flüchten musste.