Wir fahren zusammen!
Ver.di und FridaysForFuture kämpfen für eine sozial-ökologische Verkehrswende
Als wir morgens um sieben den Versammlungsraum im Betriebshof betreten, sitzen die Vertrauensleute von ver.di bereits an einer langen Tafel. Als der Leiter uns sieht, stellt er uns allen vor: „Liebe Kollegen, das sind die Aktivisten von FridaysForFuture“. Matthias erklärt seinen Kollegen, dass wir vor Ort sind, um in der kommenden Tarifrunde zu unterstützen. Er übergibt das Wort an Rika. Sie geht zuerst auf die Beschäftigten ein, auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen, unter denen Bus- und Bahnfahrer*innen in Berlin arbeiten müssen: Sechs Tage Schichtdienst am Stück, keine Zeit für Essen oder Toilettengang und dazu ein viel zu geringes Gehalt. Das ist nicht in Ordnung, denn für die Verkehrswende sind die Beschäftigten unverzichtbar. Deshalb ist es wichtig, sowohl für gute Arbeitsbedingungen als auch für einen gut ausgebauten ÖPNV zu streiken. Davon profitieren nicht nur die Beschäftigten, sondern auch die Klimabewegung!
In Vielfalt geeint

Startpunkt der Kampagne „WirFahrenZusammen“ war der 15. September 2023, der Globale Klimastreik von FridaysForFuture. Die Demo diente als Start der Sammelpetition. Die Forderungen waren: 16 Milliarden Euro für eine Verdopplung des ÖPNV bis 2030 – und bessere Arbeitsbedingungen! Die Aktivist*innen führten zahlreiche Gespräche über ihr Anliegen mit der Zivilgesellschaft, den Beschäftigten, der Presse und mit Politiker*innen. Auf die Petition folgten mehrere Studierendenvollversammlungen, eine Stadtversammlung und gemeinsame Streiks an den Betriebshöfen. Höhepunkt war der bundesweite Streik am ersten März 2024, an dem Beschäftigte und Klimaaktivist*innen unter großem Interesse der internationalen Presse gemeinsam für die Finanzierung einer sozialen Verkehrswende protestierten und die rund 200.000 Unterschriften an die Bundespolitik überreicht wurden.
Doch das war noch nicht das Ende, sondern erst der Anfang – denn 2025 geht es in die nächste Tarifrunde mit Streiks von
Leonie Wingerath, Sprecherin der Grünen Jugend Berlin
Dieser Artikel ist Teil des Neuköllner Stachels Nr. 197, Ausgabe II/2024