#BerlinIstKultur - aber wie lange noch?
Fassungslosigkeit, nacktes Entsetzen und steigende Wut – so reagieren nicht nur die vielen Betroffenen auf die Haushaltskürzungen von CDU und SPD. Besonders hart trifft es Berlins Kulturförderung. Obwohl ihr Anteil gerade einmal 2,1 Prozent am Gesamthaushalt ausmacht, soll hier 2025 gigantische 135 Millionen eingespart werden. Dagegen hat sich mit dem Bündnis #BerlinIstKultur breiter Protest formiert. Die Kritik richtet sich nicht gegen den Umstand, dass auch im Kulturbereich gespart wird, sondern gegen die Art und Weise. Zurecht, wie wir Grüne finden. Denn CDU und SPD gefährden die Kulturmetropole Berlin in ihrer Substanz.
Manche große Institutionen werden sich durch einen Rückgriff auf ihre Rücklagen noch über das Jahr retten können, doch für andere Kulturorte und künstlerischen Programme kommt bereits 2025 das Aus, darunter die ehemalige Werkstatt der Kulturen in der Neuköllner Lucy-Lameck-Straße oder die Berlin Mondiale. Besonders hart trifft es die ohnehin prekäre Freie Szene, die Kulturelle Bildung und alle Maßnahmen für mehr Vielfalt und Teilhabe, etwa durch die Abschaffung vom eintrittsfreien Museumssonntag. CDU und SPD kürzen vor allem bei den Jüngsten und Schwächsten in der Stadt. Am dramatischsten fällt der Kahlschlag beim Arbeitsraumprogramm aus, das vollständig abgewickelt werden soll. Schwarz-Rot entzieht damit der Zukunft der Kulturmetropole Berlin – im wahrsten Sinn des Wortes – den Boden.
Daniel Wesener, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
Dieser Artikel ist Teil des Neuköllner Stachels Nr. 198, Ausgabe I/2025