Stoppt die Gewalt an Frauen
Gewalt gegen Frauen und Mädchen ist so alarmierend wie deutlich: Jede dritte Frau in Deutschland erlebt Gewalt. Jeden Tag versucht ein Mann, seine Frau oder Expartnerin zu töten. An jedem dritten Tag gelingt es ihm. Gewaltschutz ist überlebenswichtig. Diese Hilfe zu stärken ist eine Pflichtaufgabe.
Lücken für den Gewaltschutz schließen
Leider hat Innensenatorin Spranger keine Fallkonferenzen festgeschrieben. Bei Fallkonferenzen kommen verschiedene Behörden wie Polizei, Sozialämter und Beratungsstellen zusammen. Sie sind wichtige Partner beim Schutz von Frauen. Bei besonders bedrohten Fällen tragen Fallkonferenzen dazu bei, dass schwere Gewalttaten im Vorfeld erkannt werden. Seit 1,5 Jahren sollen sie kommen, doch nichts ist passiert. Wir warten auch auf verlängerte Wegweisungen, die Gewalttätern das Betreten der meist gemeinsamen Wohnung verbieten. Wir Grüne im Abgeordnetenhaus haben deshalb im November 2023 Fallkonferenzen und Wegweisungen für vier Wochen gefordert.
Nachbarschaft gegen Gewalt
Seit diesem Jahr gibt es das Modellprojekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ auch in Neukölln. Das Ziel: Gewalthilfe innerhalb der Nachbarschaft stärken. Denn Gewaltschutz ist keine private Angelegenheit. Die Nachbarschaft kann sich präventiv gegen Partner*gewalt einsetzen. StoP informiert mit Flyern in vielen Sprachen und in direkten Gesprächen in den Kiezen.
Anlaufstelle in Süd-Neukölln
Das Frauen-Café Gropiusstadt ist eine wichtige Anlaufstelle in Neukölln. Neuköllner Süden. Seit über 40 Jahren vernetzt das Projekt Frauen, u.a. bei ElternKind-Treffen, Kreativ- und Frühstücksgruppen. Zudem gibt es Beratung zu Gewalt und bei sozialen und rechtlichen Fragen. Hier gilt: Gemeinschaft macht stark.
Bahar Haghanipour, Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
Dieser Artikel ist Teil des Neuköllner Stachels Nr. 196, Ausgabe I/2024