Parkraumbewirtschaftung in Nord-Neukölln

Die Einführung von Parkraumbewirtschaftung kann sinnvoll sein, um den Parkdruck zu senken, unnötigen Parksuchverkehr zu vermeiden und Falschparker*innen stärker zu kontrollieren. Gemeinsam mit der SPD-Fraktion haben wir in der BVV-Sitzung am 27.6. einen Antrag zu einer Machbarkeitsstudie beschlossen.

 

Die Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat am 27. Juni das Bezirksamt Neukölln ersucht, eine Machbarkeitsstudie zur Einführung von Parkraumbewirtschaftung im Neuköllner Norden in Auftrag zu geben. Dieses Vorhaben haben wir zusammen mit der SPD Neukölln im Ausschuss für Straßen, Grünflächen und Ordnungsamt auf den Weg gebracht.

Parkraumbewirtschaftung hilft, den Parksuchverkehr zu reduzieren. Dieser macht in manchen Teilen Berlins 20 bis 30 Prozent des gesamten Autoverkehrs aus. Die lange Parkplatzsuche kostet Anwohner*innen nicht nur Nerven, sondern verursacht auch Lärm und Abgase. Vor allem haben sie dadurch die Chance auf einen Parkplatz in der Nähe ihres Wohnorts. Kund*innen von Einzelhändler*innen haben die Chance, für die Zeit des Einkaufs zu parken. Und die Freihaltung von Ladezonen vermeidet das Parken von Lieferfahrzeugen in zweiter Reihe.

Im Norden Neuköllns gibt es immer mehr Autos und zu wenige Parkplätze. Besucher*innen werden keinen kostenlosen Parkplatz finden und steigen daher eher auf Fahrrad und ÖPNV um. Das ist gut für die Umwelt und gut für die Menschen. Anwohner*innen können einen Bewohnerparkausweis beantragen und damit das ganze Jahr in der Zone parken. Der Bewohnerparkausweis kostet momentan 20,40 Euro für bis zu zwei Jahre. Auch für Besucher*innen gibt es entsprechende Ausweise.

Für die Durchführung von Kontrollen in Parkraumbewirtschaftungszonen stellt das Ordnungsamt in erheblichem Maße neues Personal ein, das dann den allgemeinen Ordnungsdienst entlastet, um auch Falschparken im ganzen Bezirk, z.B. auf Rad- oder Fußwegen ahnden kann. Für Radfahrer*innen können Zweite-Reihe-Parker*innen lebensgefährlich sein, vor allem wenn sie eine geschützte Radspur verlassen müssen.

Außerdem nehmen Autoparkplätze einen großen Teil des öffentlichen Straßenverkehrsraums ein und schränken den Lebensraum der Bürger*innen und ihrer Kinder ein. Wo Parken Geld kostet, wird sich die Anzahl der Dauerparker reduzieren. Das ist in anderen Bezirken zu beobachten, in denen bereits der Parkraum bewirtschaftet wird. Der gewonnene Platz kann dann für Orte mit Aufenthaltsqualität, für Fahrradstreifen, Busspuren oder Radabstellanlagen genutzt werden.

Wir sind der Meinung, dass Parkraumbewirtschaftung eine sehr sinnvolle Maßnahme ist und freuen uns, dass der Antrag zur Machbarkeitsstudie von der BVV angenommen wurde.