Grüne Neukölln fordern Umbenennung der Wissmannstraße
Susanna Kahlefeld (Grüne), MdA, und Bernd Szczepanski (Grüne), Fraktionsvorsitzender der Neuköllner BVV-Fraktion, benannten heute die Wissmannstraße symbolisch in „Aoua-Kéita-Straße“ um. Mit vor Ort waren auch Famson Akinola, Vorsitzender des Afrika-Rates Berlin-Brandenburg, sowie Moctar Kamara, Vorsitzender des Zentralrates der afrikanischen Gemeinde. Die Aktivistin und Schriftstellerin Aoua Kéita aus Mali setzte sich als Mitglied der Afrikanischen Demokratischen Sammlung, als Gründerin der Collective Female Trade Union sowie als Mitglied des Parlaments Malis u.a. für Frauenrechte und die Unabhängigkeit von Französisch-Sudan ein.
Susanna Kahlefeld (Grüne) erklärte bei der Umbenennung: „Die Wissmannstraße in Neukölln und andere nach Kolonialverbrechern benannte Straßen Berlins müssen endlich umbenannt werden. Hermann von Wissmann hat als Reichskommissar und Kolonialgouverneur maßgeblich zur gewaltsamen Kolonialisierung von Tansania beigetragen. Künftig werden wir diese Aktion jedes Jahr im März mit verschiedenen Namensvorschlägen wiederholen, bis der Name dieses Verbrechers aus dem Straßenbild verschwindet.“
Die Umbenennung wird auch Thema in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung (BVV) am 29. März sein. Die grüne Fraktion fordert die Umbenennung und im Vorfeld einen Beteiligungsprozess. Bereits am 13. April 2016 wurde ein solcher Antrag eingebracht, aber nicht weiter behandelt. Bernd Szczepanski (Grüne) wies darauf hin: „Gerade in einem multikulturellen Bezirk wie Neukölln können wir solche Straßennamen nicht länger dulden. In anderen Bezirken wurden in den letzten Jahren bereits koloniale Straßennamen umbenannt. Das muss endlich auch in Neukölln passieren.“