ZIBB-Interview am 26.5.2018: Persönliche Erklärung von Samira Tanana

Im Magazin ZIBB des RBB am 26.5.2018 wurde unser Fraktionsmitglied Samira Tanana zum Thema „Homophobie und Transphobie“ und zur Gewalt gegen diese Personengruppen interviewt.

Einige Zuschauer*innen haben Teile ihrer Äußerungen als negativ gegenüber queeren Menschen interpretiert. Samira Tanana erklärt dazu: „Ich verurteile jede Form von Gewalt gegen Homo- und Transsexuelle und Menschen anderer vielfältiger Identitäten. Ich bin glücklich, in einem toleranten Land zu leben, in dem jeder Mensch – egal welcher sexuellen, politischen oder weltanschaulichen Prägung - das Recht hat, ein freies und selbstbestimmtes Leben ohne Diskriminierung zu führen. Diese Einstellung versuche ich auch jungen Männern aus der arabischen Community zu vermitteln, mit denen ich arbeite. Es ist wichtig, schon in der Schule und in der Familie präventiv starre Geschlechterbilder aufzubrechen und gegen Homo- und Transfeindlichkeit zu wirken.

Da es sich dabei um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt, braucht es überall Aufklärungsarbeit. Darauf habe ich auch im ersten, nicht gesendeten, Teil des Interviews hingewiesen. Meine Ausführungen zum Thema „Schwäche“, die besonders kritisch aufgegriffen wurden, beruhen auf der Erkenntnis von Fachleuten, dass die Motive von Angreifern fast immer auf einem überholten Ehrbegriff sowie einem verzerrten Männlichkeitsbild beruhen. Dieses Männlichkeitsbild verlangt, dass ein Mann jederzeit Stärke demonstrieren muss, er zeigt keine Gefühle, kennt keine Schwäche.

Die Abweichung von Menschen von einer vermeintlichen „Norm“ wird innerhalb dieses Männlichkeitsbildes als schwach abgewertet. In keinem Fall wollte ich damit homo- und transsexuellen Menschen Schwäche unterstellen, sondern auf das verzerrte und höchst problematische Motiv von Gewalt verweisen. Ich bedauere es sehr, falls ein falscher Eindruck durch meine Äußerungen entstanden sein sollte.

Samira Tanana