Termin: 16:00 Uhr

Rege Beteiligung beim Spaziergang durch den Schillerkiez

Bilder vom Spaziergang durch den Neuköllner Schiller-Kiez

Kurz vor 16 Uhr radle ich die Hermannstraße entlang zum Treffpunkt Kindl-Boulevard. Trotz Regenschauern sind etwa 25 Menschen unserer Einladung gefolgt, im Rahmen unser Veranstaltungsreihe "Neuköllns schöne Seiten" geführt von Micha Wendt den Schillerkiez zu entdecken. Statt der Einkaufspassage stand hier mit dem Mercedes-Palast einst das größte Kino Europas. Auch die übrige Hermannstraße: Worte wie Vergnügungsmeile fallen, von Biergärten ist die Rede. Ich schaue mich um und kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen. Wir laufen über den Hermannshof, die Selchower Straße entlang in den Schillerkiez hinein. 20.000 Menschen leben hier, 20 % davon sind jünger als 18 Jahre. Hier gibt es sie: Neuköllns schöne Seiten, Orte von Bürgerengagement und Begegnung, Projekte und Kultur. Vorbei an Einrichtungen wie RuT e.V. besuchen wir das Schillerpalais, das extra für uns geöffnet hat. Wir sehen das Büro des Quartiersmanagements und die 20er-Jahre-Architektur von Bruno Taut, die so augenfällig im Gegensatz zu den Jahrhundertwendebauten der Schillerpromenade stehen, weiter geht es Richtung Flughafen. Uns erwischt eine Mischung aus Regen und Windböe: die Freiluftschneise, einer der Gründe weshalb wir gegen eine großflächige Bebauung des Flughafens Tempelhof sind. Bei gutem Wetter wären wir wohl noch zum Kinderclubhaus und dem interterkulturellen Kinder- und Elternzentrum spaziert, so geht es zurück zum Aufwärmen und zum gemütlichen Ausklang im Café Selig am Herrfurthplatz. Die Genezareth-Kirche am Herrfurthplatz wurde musste übrigens schon mehrfach unter dem Flughafen leiden: zweimal wurde ihr Turm gestutzt - von über 60 auf zuletzt knapp über 20 Meter.

Jochen Biedermann