Obdachlose können bleiben: Schließung der Unterkunft in letzter Minute verhindert

Aufatmen heißt es für die rund 170 Bewohner*innen der Wohnungslosen-Unterkunft in der Neuköllner Lahnstraße 56. Am 21. April wurden sie in einem Schreiben aufgefordert, das Wohnheim innerhalb von sechs Tagen zu verlassen. Als Grund gaben die Betreiber von „Berlin Castle“ an, das Gebäude an die Eigentümer übergeben zu müssen. Ein Schock für die Betroffenen.

Einige der Bewohner*innen wandten sich an das Bezirksamt. Stadtrat Jochen Biedermann schaltete sich sofort ein, führte Gespräche, versuchte eine Lösung zu finden. Er erklärt: „In intensiven und enorm zeit- und nervenaufreibenden Gesprächen ist es uns gelungen, auf die Schnelle eine Lösung zwischen allen Beteiligten auszuhandeln“.

Die Lösung: Der Internationale Bund (IB) hat das Wohnheim zum 1. Mai übernommen und so einen lückenloser Übergang sichergestellt.

Jochen Biedermann zeigt sich erleichtert: „Ich bin froh, dass wir die Situation klären konnten und die Bewohner*innen nicht auf der Straße gelandet sind. Wohnungslose sind keine Menschen zweiter Klasse, sondern brauchen unsere Unterstützung. Die kurzfristige Kündigung hat für extrem viel Verunsicherung und Verzweiflung geführt. Ich bin aber zuversichtlich, dass sich die Situation mit dem neuen Betreiber jetzt auch im Wohnheim zügig verbessert.“

Vor einigen Tagen klopfte es dann noch einmal an der Bürotür von Jochen Biedermann. Zwei Bewohner der Unterkunft brachten einen Blumenstrauß: „Wir wollten uns im Namen aller für Ihr Engagement bedanken“.