Neuköllner Muskelspiele zu Lasten der Jugendarbeit

Zu der Situation der Jugendarbeit in Neukölln erklärt die Landesvorsitzende Irma Franke-Dressler:

In Neukölln hat der Wahlkampf für 2011 schon längst begonnen. Anders kann man die Haltung des Bezirksbürgermeisters Heinz Buschkowsky nicht erklären. Obwohl die grüne Jugendstadträtin Gabriele Vonnekold nachweisbar ihre Sparauflagen erfüllt hat, verweigert er die Freigabe von Mitteln zur Weiterführung der Jugendarbeit. Diese verantwortungslose Entscheidung hat zur Folge, dass die Jugendarbeit im Bezirk faktisch zum Erliegen kommt. 15 Neuköllner Jugendfreizeiteinrichtungen sind daher ab September 2010 von der Schließung bedroht. Betroffen sind überwiegend Einrichtungen im sozial schwachen Nord-Neukölln. Tausende von Jugendlichen, viele davon mit Migrationshintergrund, hätten in ihrer Freizeit keine Anlaufstelle mehr. Die Ergebnisse jahrelanger mühevoller Präventionsarbeit wären mit einem Schlag zunichte gemacht.

Buschkowsky, der sich gern in Talkshows mit markigen Worten zu der Situation in sogenannten Problemkiezen seines Bezirks äußert, handelt hier ganz im Gegensatz zu seinen öffentlichen Auftritten. Wer in Sonntagsreden die prekäre Situation der Jugendlichen mit Migrationshintergrund dramatisch beschreibt und im Alltag wahltaktische Entscheidungen auf dem Rücken eben dieser Jugendlichen fällt, diskreditiert sich selbst. Seit Monaten versuchen der Bezirksbürgermeister und Teile der Neuköllner SPD, die erfolgreiche und allseits anerkannte Arbeit der grünen Jugendstadträtin Gabriele Vonnekold zu torpedieren. Die steigende Zustimmung zu grüner Politik und die schlechten Umfragewerte für die SPD im Land machen offenbar nervös.

Bündnis 90/Die Grünen werden aber nicht hinnehmen, dass in Neukölln Wahlkampf auf dem Rücken der Jugendlichen gemacht wird.