Grüne Neukölln machen sich für Gesundheit stark

BVV Neukölln am 29. März 2017: Grüne fordern Kampagne für Masernimpfungen sowie wirksame Maßnahmen zur Entschärfung der Drogensituation an Brennpunkten im Bezirk

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will durch Impfungen die Masern ausrotten. Um dies zu erreichen, dürften sich nach WHO-Definition in Berlin eigentlich nicht mehr als vier Menschen pro Jahr mit Masern anstecken. Im Jahr 2016 erkrankten in Berlin 76 Menschen an Masern. Mit 17 Erkrankungen hatte Neukölln die höchste Anzahl an Masernfällen in Berlin. Deshalb hat die grüne Fraktion in der Neuköllner BVV einen Antrag für eine Aufklärungskampagne eingebracht.

Ursula Künning (Grüne) forderte: „Das Bezirksamt muss erklären, wie es zu dieser hohen Zahl der Maserninfektionen kommen konnte. Es kann nicht sein, dass Neukölln berlinweit das Schlusslicht bei der Prävention bildet. Impfungen schützen vor Masern. Dennoch kommt es in Deutschland immer wieder zu Ausbrüchen der Krankheit, so wie auch hier in den letzten Jahren. Es wird Zeit, etwas gegen diese hochinfektiöse, meldepflichtige Erkrankung zu unternehmen.“

In der heutigen BVV-Sitzung soll es außerdem um den Drogenkonsum im Bezirk gehen, insbesondere am U- und S-Bahnhof Neukölln. Dr. Karin Nadrowski (Grüne) will in einer großen Anfrage wissen, wie sich die Situation der Drogenkonsument*innen am U- und S-Bahnhof Neukölln entwickelt hat und welche Konzepte dem Bezirksamt vorliegen, um die Situation sowohl von Anwohner*innen als auch von Konsument*innen zu verbessern.

Dr. Karin Nadrowski (Grüne) erklärte: „Wir begrüßen die Pläne des Bezirksamtes zur aufsuchenden Sozialarbeit und mobilen Drogenkonsumräumen. Damit werden langjährige Forderungen von uns und Teile der Zählgemeinschaftsvereinbarung umgesetzt. Sucht und Kriminalität sind Symptome ökonomischer Prekarisierung, unsicherer Arbeit und der Illegalisierung von Drogen. Ein Coffee-Shop, in dem saubere Drogen kontrolliert verkauft werden können, wäre ein weiterer Schritt in die richtige Richtung.“