Diebstahl von Stolpersteinen: "Diese Provokation werden wir nicht dulden"

In der Nacht zum 6. November wurden mindestens 12 Stolpersteine in Neukölln ausgegraben und gestohlen. Der Staatsschutz ermittelt. Nach Angaben der Recherche- und Informationsstelle Antisemitismus (RIAS) handelt es sich um die bislang größte Schändung von Stolpersteinen in Berlin.

Christine Spannagel, Vorstandssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen Neukölln, erklärt: „Der Diebstahl der Neuköllner Stolpersteine verachtet die von Nazis Verfolgten und Ermordeten. Es beschämt uns zutiefst, dass sie mehr als 70 Jahre nach ihrer Ermordung in unserem Bezirk erneut zu Opfern werden.“

Bernd Szczepanski, Vorsitzender der BVV-Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Neukölln, fügt hinzu: „Die Aktion ist eine unerträgliche Schandtat, gerade auch im Vorfeld des 9. November, des Jahrestages der Reichspogromnacht von 1938. Diese Provokation werden wir nicht dulden und uns mit allen Mitteln für eine schnelle Wiederherstellung der Mahnmale einsetzen.“

Grüne, SPD und Linke bringen in der kommenden Sitzung der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung am 15. November einen Entschließungsantrag mit dem Titel „BVV Neukölln verurteilt Zerstörung und Diebstahl von Stolpersteinen“ ein. Außerdem fordern sie in einem Antrag mit dem Titel „Stolpersteine – zerstörte Gedenkorte in Neukölln wiederherstellen“ das Bezirksamt auf, die zerstörten und gestohlenen Stolpersteine in Absprache mit dem Künstler Gunter Demnig so schnell wie möglich zu ersetzen. Dazu soll unter anderem in der BVV zu Spenden aufgerufen werden.