Baumfällung in der Weserstraße: Anwohner*innen müssen frühzeitig eingebunden werden

Die Berliner Wasserbetriebe planen die Sanierung der Kanalisation in einem Teilbereich der Neuköllner Weserstraße. Den Baumaßnahmen sollen etwa 30 Bäume zum Opfer fallen. Für die ersten vier Bäume wurde vom Natur- und Grünflächenamt bereits eine Fällgenehmigung erteilt. Die Öffentlichkeit erfuhr erst diese Woche über Aushänge von den geplanten Maßnahmen. Inzwischen haben die Berliner Wasserbetriebe angekündigt, innerhalb der nächsten drei Wochen eine Anwohner*innenveranstaltung durchzuführen, die Planungen zu erläutern und sich den kritischen Fragen der Anwohner*innen zu stellen.

Jochen Biedermann, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, erklärt dazu: "Es ist gut, dass die Wasserbetriebe ihr Versäumnis rasch nachholen wollen. Es ist allerdings unverständlich, dass das Neuköllner Natur- und Grünflächenamt nicht aktiv auf eine solche Veranstaltung hingewirkt und sie von den Wasserbetrieben eingefordert hat. Dass die Fällung von 30 Straßenbäumen auf massiven Widerstand stößt, kann niemanden überraschen. Wenn die Argumente für die vorgeschlagenen Maßnahmen so zwingend sind, wie behauptet, brauchen sie die Offenlegung nicht zu scheuen". Um Licht ins Dunkel zu bringen, haben Bündnis 90/Die Grünen eine detaillierte Anfrage beim Bezirksamt eingereicht.

Grundsätzlich sollten die Neuköllner Bürger*innen über geplante Fällungen von Straßenbäumen umgehend und aktiv informiert werden. Nur so können gegebenenfalls Alternativen geprüft und Misstrauen abgebaut werden. Der Grüne Antrag auf Einrichtung einer Baumschutzkommission in Neukölln wurde jedoch von CDU und SPD im Bezirk abgelehnt. "Wir werden das Thema Baumschutzkommission auch in der nächsten Wahlperiode wieder auf die Tagesordnung setzen", erklärt Jochen Biedermann.